Besonders gut fürs Geschäft: Zufriedene Mitarbeiter
Besonders gut fürs Geschäft:
Zufriedene Mitarbeiter
Was allerdings bei vielen einen Mentalitätswechsel erfordert – und nichts mit einem Pony-Hof zu tun hat.
Die meisten Führungskräfte halten ihren Führungsstil für überaus fair, umgänglich und kompetent, insbesondere wenn die Geschäfte gut laufen. Das blendet jedoch und vermittelt häufig den angenehmen Eindruck, alles im Griff zu haben, obwohl die Stimmung in der Belegschaft bereits gärt, weil diese überfordert oder bei Veränderungen nicht wirklich mitgenommen wird. Als Trainer macht man sich nicht gerade beliebt, wenn man den Entscheidern nach den ersten Sessions den Spiegel vorhält und ihnen die Wahl gibt, mutig hineinzuschauen, um zu erkennen, dass es offensichtlich mehr Themen gibt als nur die Mitarbeiter-Entwicklung, oder den Spiegel zu ignorieren, was meist mit einem Vorwurf an den Trainer verbunden ist, sich nur verkaufen zu wollen.
Die Bereitschaft, wirklich etwas umzukrempeln, neu zu machen, scheitert leider allzu oft an starren Haltungen und Unbeweglichkeit von Entscheidern und Führungskräften. An fehlendem Mut und Vertrauen auf Kosten des Unternehmenserfolgs, der Substanz, der Mitarbeiter – was sich irgendwann rächt.
Als Geschäftsführer oder Führungskraft ist es aufgrund der hierarchischen Stufe kinderleicht, eine schlechte Stimmung als Gejammer der Mitarbeitenden mit einem Lächeln abzutun. Allerdings hängt die Loyalität und Zufriedenheit der Kunden maßgeblich und unmittelbar vom Engagement der Mitarbeitenden ab. Wenn der Service oder der Verkauf nur Schema F abspult, desinteressiert wirkt und womöglich sogar Stress am Kunden auslässt oder von jeder Kleinigkeit direkt überfordert wird, kann keine Kauflust oder gar Freude beim Kunden aufkommen.
Gute Preise können nur durch exzellenten Service aller im direkten Kundenkontakt agierenden Mitarbeitenden gerechtfertigt werden. Weshalb auch Freundlichkeit und echtes Interesse nicht verordnet werden können. Druck und Kontrolle sorgen im allerbesten Fall für Dienst nach Vorschrift mit einem mechanischen Lächeln und kreieren eine von Angst geprägte Unternehmenskultur. Das Empfinden und die Stimmung der Belegschaft wiederum übertragen sich direkt auf die zahlenden Kunden. Profiteure sind somit nur diejenigen, die gerne im Befehlston führen, sich überhöhen und es sich in ihrer Vorgesetzten-Rolle bequem gemacht haben. Allerdings nur solange, bis Leistungsträger kündigen und die Zahlen stagnieren.
Ich bin aufgrund meiner Erfahrung felsenfest davon überzeugt, dass nicht nur Produkte oder der Glanz einer Marke, sondern vor allem die Menschen, die für diese tätig sind, für den Erfolg, vor allem jedoch für begeisterte Fans und Neukunden sorgen. Was insbesondere auf Dienstleistungsunternehmen, aber auch auf die Branchen Handel und Gastronomie zutrifft.
Positive Nebeneffekte von zufriedenen Mitarbeitenden sind weniger Krankmeldungen und weniger Fluktuation. Der Umsatz wird gesteigert, womit sich die Rendite erhöht und das Investment in Trainings und Coachings sich binnen kürzester Zeit von ganz alleine amortisiert. Die Arbeit bleibt die gleiche, allerdings verändert sich das Miteinander. Mehr Freude, mehr Teamgeist und damit auch eine erhöhte Flexibilität gegenüber Veränderungen und notwenigen Erneuerungen. Was den Job für Mitarbeitende wie auch Führungskräfte enorm erleichtert und die Chance auf künftige Erfolge deutlich erhöht. Allerdings erfordert dies von vielen einen Führungs- & Mentalitäts-Wechsel.
1. Glasklare Transparenz
Statt einfach nur ein paar Seminare oder Coachings für die Mitarbeitenden einzukaufen, sollte man sich prinzipiell einmal fragen, was Führung grundsätzlich und im Unternehmen im Speziellen bedeutet und welche Beeinflussung die Führung auf Menschen hat, damit diese glücklich und erfolgreich arbeiten können.
Außerdem gilt es, den häufigsten Bremsklotz zu hinterfragen: die Haltung der Führung, um den eigenen Führungsstil zu modernisieren. Um klarer sehen zu können, was es tatsächlich braucht, um die Dinge im Alltag voranzubringen, um besser zu kommunizieren und Ziele wie auch Strategien nicht über die Köpfe der Mitarbeitenden hinweg zu entscheiden. Denn diese lassen sich nicht managen wie Kennzahlen.
Wenn man Menschen bewegen will, muss man diese am Herz und am Verstand berühren, wie auch um die emotionalen Grundbedürfnisse und Wirkung von Kommunikation wissen.
2. Gemeinsames Lernen
Die Probleme zu erkennen und klar benennen zu können, löst diese allerdings noch lange nicht. Es ist jedoch die Chance auf gemeinsames Lernen und Wachsen, indem sich jeder mit einbringt, Verantwortung übernimmt und dennoch Raum lässt für Kreativität und Lösungs-Ideen von anderen. So lernt man ganz nebenbei, mit sich und seinen Möglichkeiten besser umzugehen.
Frei nach dem Motto: Von der Arbeit an sich selbst zur besseren Arbeit im Business. Was Aufwand bedeutet und ja meist auch nicht ganz billig ist. Wiegt man jedoch die Kosten gegen die Verluste auf, die entstehen, wenn man nichts tut, lohnt sich das Investment deutlich.
Die Frage, welche sich daher jede verantwortungsbewusste Führungskraft selbst stellen sollte, lautet:
Ändere ich jetzt bereits etwas und gehe damit offen auf die Zukunft und die begonnenen Möglichkeiten zu, oder bleibe ich so lange wie möglich im alten Trott, um den Status quo verwaltend zu erhalten?
Angesicht der Tatsache, dass nichts bleibt, wie es ist, wirkt die Frage auf mich schon fast rhetorisch …
Eine Unternehmenskultur mit Wohlfühl-Charakter ist allerdings nicht mit einem Ponyhof zu verwechseln. Denn unterm Strich geht es am Ende darum, dass die Kasse stimmt.
Was in einer solchen Kultur allerdings mit weniger Angst, deutlich mehr Stärkenbewusstsein und vor allem mit Freude und Bock auf den Job erarbeitet wird. Mitarbeitende sind keine Mitläufer und Ja-Sager mehr, sie denken mit und bringen sich mit ein, was die Organisation und die Führung zwar herausfordert, allerdings dem Erfolg meist auf die Sprünge hilft. Wie auch der Kundenbindung.
FÜHRUNG IST
DIENSTLEISTUNG,
KEIN PRIVILEG.
UND NUR WER SICH ÄNDERT,
KANN AUCH ETWAS VERÄNDERN, FÜR SICH UND ANDERE.