Instrument Stimme – ein unterschätzter Türöffner, der Atmosphäre schafft
Instrument Stimme –
ein unterschätzter Türöffner, der Atmosphäre schafft
Sprachassistenten erkennen uns mittlerweile an unserer Stimme, Verbrecher werden anhand ihres einzigartigen Klang- und Stimmbildes überführt und künstliche Intelligenz vermisst auf Basis der Sprechweise unsere Persönlichkeit. Fast jeder dritte Arbeitnehmer arbeitet heute in einem sprachintensiven Job. Zu diesen „Voice-Workern“ zählten schon immer auch Kundenberater und Sales-Mitarbeiter, egal ob beim Kundenbesuch vor Ort, am Telefon oder neuerdings in Video-Calls.
Die Stimme ist unser analoges Sprach-Werkzeug, mit dem wir einen Zugang zum Gesprächspartner öffnen. Auch – ja sogar erst recht – in der digitalen Welt. Emotionen, Nähe und Vertrauen zeigen sich in der Stimme, womit wir die Stimmung und Qualität eines Gesprächs maßgeblich beeinflussen, egal in welchem Setting. Wie elementar die Stimme für den Kommunikations-Erfolg ist, zeigt sich, wenn es bei einem Video-Call hakt. Was ausgeschaltet wird, ist das Bild – nicht der Ton! Wenn sich beim Telefonieren der Gesprächspartner längere Zeit nicht äußert, fragt man meist nach: „Sind Sie noch da?“ Bewusstes Sprechen, ein paar kleine Veränderungen, geben deiner Stimme viel mehr Bedeutung und öffnen so manchen Gesprächspartner.
5 Tipps für eine wirkungsvolle Stimme
Viel trinken
Die Stimme will gut geölt sein. Trink deshalb regelmäßig, am besten stilles Wasser, damit die Schleimhäute im Mund und Rachen stets befeuchtet sind. Hilfreich ist es auch, auf Alkohol und Nikotin zu verzichten.
Nicht räuspern
Beim Räuspern baut man starken Druck auf die Stimmlippen im Kehlkopf auf. Sie werden kräftig zusammengepresst – das wiederum strapaziert die Schleimhäute. Stattdessen lieber „wegschlucken“ oder sanft husten.
Optimales Raumklima und ruhige Umgebung
Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit von 50%, einige Pflanzen im Raum und regelmäßiges Stoßlüften für frischen Sauerstoff. Ein angenehmes Raumklima wird nicht zuletzt auch durch die Geräusche in der Umgebung beeinflusst, weshalb man auf Ruhe, Abgeschiedenheit und ungestörte Telefonzeiten setzen sollte.
Klangfarbe, Pausensetzung und
eigene Haltung beachten
Sprich überlegt, bewusst und natürlich. Nimm dir Zeit für Pausen und gib deiner Stimme Raum … für Betonungen, Tonlagen-Wechsel und natürlich für eine passende bzw. verkaufsorientierte Wortwahl. Die eigene Haltung und die darin enthaltenen Glaubenssätze prägen deine Sprache, zugleich sollte die Gesprächssituation und die von dir ausgefüllte Rolle deine Worte prägen. Denn es geht nicht um das, was du glaubst oder für richtig hältst, sondern um das, was unterm Stich nach dem Gespräch herauskommt.
Alle notwendigen Informationen parat haben
Um souverän klingen zu können, gilt es, Stress im Gespräch zu vermeiden. Weshalb man seine Produkte, Möglichkeiten und Informationen alle parat haben muss.
Und wenn dies mal nicht der Fall sein sollte?
Nicht in die Ausreden-Falle tappen, sondern weiterhin selbstbewusst und aktiv kommunizieren.
Was man tun kann, um gut zu klingen, ist nun klar.
Aber wie erzeugt man eine vertrauliche Gesprächs-Atmosphäre?
Als junger Verkäufer hat mir mein damaliger Trainer gesagt: Nimm dir ganz bewusst Zeit für dich … für deine Emotionen, deine Gedanken und deine Stimme. Für dein Gegenüber. Und sei achtsam sowie offen für das, was sich zeigt.
Sprich nicht in der Haltung „Ich erkläre dir die Welt“, sondern in einer offenen und lebendigen Dialog-Haltung, in der es vorrangig um deinen Gesprächspartner und dessen Wünsche, Bedürfnisse und Ziele geht.
Für mich stieß dies eine mit Angst und Unwissenheit fest verschlossene Tür auf …
Die Dialog-Haltung bedeutet für mich: Den Gesprächspartner einzuladen und offen zu sein für das, was sich im Gespräch zeigt. Was manchmal auch erfordert, seinen schön zurecht gelegen Plan einfach über Bord zu werfen … und aus dem etwas zu machen, was sich gerade zeigt.
Das erfordert ein klein wenig Mut und Neugier … Mit dem Wissen um die eigenen kommunikativen Fähigkeiten und erlernbaren Techniken durch Trainings wird es jedoch zum „Kinderspiel“.
Es ist Personalentwicklung par excellence, die man hört und noch mehr spürt.